Eröffnung des Klimalehrpfads
Wer eine Idee für einen Spaziergang in Bad Doberan sucht -- verbunden mit einer Art Schnitzeljagd und Quizfragen -- hat seit dem frühen Herbst eine neue Möglichkeit: Am 02. September wurde der Klimalehrpfad am Doberaner Kornhaus eröffnet. Anlässlich des Doberaner Klimatags luden die Lehrerinnen Antonia Frenz-Römhild und Katrin Lampen ein, gemeinsam den ersten Rundgang entlang des Schülerprojekts zu unternehmen.
Entstanden ist die Idee und die Umsetzung im Rahmen einer Projektwoche an der Christlichen Münsterschule (CMS) in Bad Doberan. In Kleingruppen erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler die 10 Stationen des Lehrpfads. Unterstützt wurden sie dabei nicht nur von den Lehrerinnen.
Wie es typisch für die Schulfamilie an der CMS ist, wurden Expertinnen und Experten aus der Elternschaft integriert. So konnte Dr. Daniel Oesterwind vom Thünen-Institut für Ostseefischerei mit seinem Wissen zu kleiner werdenden Heringsbeständen die Schülerinnen und Schüler bei Station 3 unterstützen.
Entlang des Klimalehrpfads werden Interessierte wohl auch eher unbekanntere Ecken von Bad Doberan kennenlernen. Die Stationen sind aber nicht zufällig über die Stadt hinweg verteilt, sondern wurden bewusst
gewählt: Am Doberaner ZOB gibt es beispielsweise Informationen zu klimafreundlicher Mobilität, am Markt zu nachhaltigem Konsum. Es soll also genau dort informiert werden, wo die Bürgerinnen und Bürger Entscheidungen in die eine oder andere Richtung treffen können.
Ergänzt werden die Texte auf den Schautafeln durch einen QR-Code. Ruft man diesen auf, gibt es noch weitere Hintergrundinformationen. Und wer Interesse hat, kann an jeder der 10 Stationen auch noch eine Quizfrage beantworten. Ab acht richtigen Antworten gibt es bei der Tourist Information eine kleine Überraschung.
Engagement für Klima und Umwelt an der CMS ist bekanntlich keine "Eintagsfliege". So gewann die Schule im Jahr 2022 den bundesweiten "Energiesparmeister"-Wettbewerb. Die damaligen 5. und 6. Klassen der Schule hatten sich u.a. an Unternehmen gewandt, einen Stand am Klimatag organisiert und auch Politikerinnen und Politiker angeschrieben. Das Echo blieb aber nicht nur regional beschränkt. Im November hat sich sogar das Bundeskanzleramt gemeldet. In einem dreiseitigen Brief bedankte es sich für den Einsatz der Schülerinnen und Schüler und ging detailliert auf Forderungen und Fragen ein, wie zum Beispiel zur Minimierung von Plastikmüll und umweltfreundlicher Mobilität. Und wenn der Bundeskanzler einmal Urlaub in der Region machen sollte, kennt er mit dem Klimalehrpfad jetzt schon eine Möglichkeit für einen abwechslungsreichen und informativen Spaziergang.